Gemäß überlieferten Schriften wurden Kristalle sowohl in Indien, Babylon, Mesopotamien, Ägypten als auch im antiken griechischen und römischen Reich seit jeher für Heilzwecke eingesetzt.
Die Ägypter nutzten Lapislazuli, Türkis, Karneol, Smaragd und „klaren Quarz“ nicht nur für Schmuck, sondern auch als Amulette zum Schutz und zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Jade wurde beispielsweise neben Verstorbenen platziert, um deren Seele im Jenseits zu begleiten. Die Griechen hielten ebenfalls Kristalle in hohem Ansehen, was sich in der Herleitung des Begriffs „Kristall“ vom griechischen Wort für „Eis“ zeigt. Sie glaubten, dass „reiner Quarz“ aus gefrorenem Wasser gewonnen wurde. Der Amethyst wurde als Schutzamulett gegen Trunkenheit und Kater verwendet, während der Name „Hämatit“ aufgrund der roten Striemen, die er hinterließ, mit Blut in Verbindung stand. Griechische Krieger rieben sich vor der Schlacht mit Hämatit ein, um sich vor Verletzungen zu schützen, und brachten den Stein mit Ares, dem Kriegsgott, in Verbindung.
In der chinesischen Medizin sind schriftliche Aufzeichnungen über die Verwendung von Heilsteinen vor 5.000 Jahren bekannt, und viele chinesische Kaiser wurden mit Jadengefäßen begraben. Jade war auch im alten Mexiko vor 1000 Jahren äußerst beliebt, wie archäologische Funde von Jademasken in Gräbern belegen. In China und Südamerika galt Jade als Mittel zur Förderung der Nierenfunktion.
Foto: Hildegard von Bingen, Quelle: worldhistory.org
Die Geschichte der Kristallmedizin setzte sich im 12. Jahrhundert fort und wurde im 17. Jahrhundert von Hildegard von Bingen, einer in Deutschland lebenden Äbtissin, wiederbelebt. In ihrem Werk „Physica“ beschrieb sie die Anwendung von Kristallheilmethoden in Verbindung mit Heilpflanzen. Obwohl dieses Wissen in den Tiefen von Klosterbibliotheken verschwand, tauchte es während der Renaissance wieder auf. Im 17. Jahrhundert wurde die Heilkraft von Steinen während der Aufklärung angezweifelt, da es keine wissenschaftliche Erklärung für ihre Wirkung gab. Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Experimente durchgeführt, um die Wirkung von Steinen zu beweisen, aber Physiker und Chemiker konnten keine überzeugenden Beweise für die Ausstrahlung von Energie durch Steine finden, die den Körper und die Gefühle beeinflusst.
Trotz anfänglicher Skepsis erlebte die Kristallmedizin in den 80er Jahren eine Wiederbelebung durch die New-Age-Bewegung. Heutzutage gewinnt das Interesse an diesem Thema erneut an Fahrt. Die Geschichte der Kristallmedizin erstreckt sich über Jahrtausende, und obwohl nur wenige der alten Texte erhalten sind, wird das Wissen durch erfahrene Persönlichkeiten wie Judy Hall, Katarina Rafaell, Melodie und Michael Gienger weitergegeben.